Weisheitszähne. Allein das Wort löst bei dem einen oder anderen schon unangenehme Bilder aus: dicke Hamsterbacken, Kühlpacks, Suppendiät. Vielleicht hast du von Freund:innen Geschichten über schmerzhafte OPs gehört. Kein Wunder also, dass sich viele fragen: „Müssen die wirklich raus? Oder können die da hinten nicht einfach bleiben?“
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, warum wir überhaupt Weisheitszähne haben, wann sie ein Problem darstellen können und wann nicht. Und vor allem: Wann es sinnvoll ist, sie zu entfernen.
Warum haben wir überhaupt Weisheitszähne?
Weisheitszähne heissen so, weil sie erst spät kommen – normalerweise zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr. Früher meinte man, man sei in diesem Alter schon „weise“. Heute wissen wir: Weise wirst du durch die „8.“ nicht unbedingt, aber dafür um ein paar Erfahrungen reicher. 😉
Der eigentliche Grund, warum wir Weisheitszähne haben, liegt weit zurück in unserer Evolutionsgeschichte. Unsere Vorfahren hatten eine andere Ernährung: harte, zähe Pflanzen, rohes Fleisch, keine Messer, keine Kochtöpfe. Da war ein drittes Paar Backenzähne Gold wert.
Doch die Zeiten haben sich geändert: Heute essen wir weicher, der Kiefer ist kleiner geworden, und der Platz für die Weisheitszähne fehlt oft.
Müssen deshalb Weisheitszähne immer entfernt werden?
Nicht jeder braucht eine Weisheitszahn-OP. Viele Weisheitszähne wachsen problemlos, stehen gerade und sind gesund. Dann kannst du sie in der Regel behalten.
In welchen Fällen können Weisheitszähne drinbleiben?
- Wenn sie gesund sind und keine Karies oder Entzündungen zeigen.
- Wenn sie genügend Platz haben, um korrekt durchzubrechen.
- Wenn sie nicht gegen andere Zähne drücken oder verschieben.
- Wenn sie tief im Kiefer liegen, ohne Schaden zu verursachen – und eine Entfernung mehr Risiko als Nutzen hätte.
Übrigens: In etwa 20 % der Bevölkerung sind gar keine Weisheitszähne mehr angelegt. Falls also auf deinem Röntgenbild keine zu sehen sind, musst du dich gar nicht mit dem Thema beschäftigen.
Wann sollten Weisheitszähne raus?
Bei vielen Menschen fehlt der Platz im Kiefer – und die Weisheitszähne drängen schief nach vorne, bleiben teilweise im Knochen stecken oder verursachen Schmerzen.
In diesen Situationen solltest du über eine Entfernung nachdenken:
🚨 Wenn sich dein Zahnfleisch immer wieder entzündet.
🚨 Wenn beim Durchbrechen starke Schmerzen entstehen.
🚨 Wenn die Weisheitszähne so schief stehen, dass sie die Nachbarzähne verdrängen.
🚨 Wenn du durch sie schlechter putzen kannst und sich Karies entwickelt – entweder an ihnen selbst oder an den Zähnen davor.
🚨 Wenn Zysten oder andere krankhafte Veränderungen auftreten.
🚨 Wenn du eine kieferorthopädische Behandlung machst, bei der die Weisheitszähne das Ergebnis gefährden könnten.
Typisch ist z. B., dass der Weisheitszahn nur halb herauskommt („teilretiniert“) und sich über dem Zahnfleisch eine Tasche bildet, in der sich Bakterien sammeln – eine schmerzhafte Entzündung („Perikoronitis“) kann die Folge sein.
Wie läuft eine Entfernung ab?
Klingt unangenehm, ist aber in der Regel halb so wild.
Wenn dein Zahnarzt oder Kieferchirurg empfiehlt, die Weisheitszähne zu entfernen, passiert das meist ambulant.
Wenn du in eine unserer LifeDent Praxen in Luzern, Volketswil, Bülach, Winterthur oder Neukirch kommst läuft die Entfernung eines Weisheitszahnes ca. so ab:
Vor der Entfernung erstellen wir häufig eine dreidimensionale Volumentomografie, um die genaue Lage der Weisheitszähne und ihre Nähe zu wichtigen Nerven zu beurteilen. Dann wirst du örtlich betäubt (auf Wunsch auch in Vollnarkose) und kannst danach wieder nach Hause.
Der Eingriff dauert normalerweise zwischen 30 und 60 Minuten.
Ob alle vier Zähne auf einmal entfernt werden oder in zwei Sitzungen, hängt von deinem Befund und deinen Wünschen ab.
Wie kannst du die Heilungsphase unterstützen?
Nachdem dein Weisheitszahn entfernt wurde, ist dein Kiefer ein paar Tage empfindlich. Du kannst mit diesen Tipps aber dazu beitragen, dass du schnell wieder fit bist:
- Kühlen hilft gegen Schwellung.
- Iss weiche, lauwarme Speisen wie Kartoffelpüree, Suppe oder Nudeln.
- Verzichte auf Rauchen, Alkohol und scharfe oder sehr heisse Speisen – das stört die Heilung.
- Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol lindern Beschwerden (bitte auf Dosierung achten).
- Nimm dir ein paar Tage Ruhe – Sport, Sauna und Stress können warten.
- Manchmal kommt es nach 4–5 Tagen zu erneuten Schmerzen, begleitet von Mundgeruch und Schwellung – dann solltest du unbedingt noch einmal in die Praxis gehen, das könnte eine Wundinfektion sein.
Unser Tipp: Lass dich beraten
Weisheitszähne sind keine tickenden Zeitbomben. Aber sie können es werden, wenn man sie ignoriert. Deshalb ist es wichtig, regelmässig kontrollieren zu lassen, wie sie wachsen.
Der beste Zeitpunkt für eine Entfernung ist übrigens vor dem 25. Lebensjahr – dann sind die Wurzeln noch nicht vollständig ausgebildet und der Eingriff verläuft meist einfacher.
Gerne beraten wir dich in einer unserer LifeDent Praxen in Luzern, Volketswil, Bülach, Winterthur oder Neukirch, ob bei dir Handlungsbedarf besteht oder nicht.